Samstag, Februar 25, 2006

ein schönes wort "Leergut"


Leer gut? Sonst ist leer nie gut. Aber bei Leergut.
Warum gibt es nicht mehr schöne Wörter für Müll?
A propos schöne Worte für schlechte Sachen: "Was das Truthuhn tut nun. Age fac, gallina, propera!" ist momentan mein Lieblingsbuch. Kacken auf die feine Art. Von Matt Monte, Wiethase Verlag.

Dienstag, Februar 07, 2006

ist wirklich schon so spät...

die nächste Woche hat ja ganz schön auf sich warten lassen. Aber dafür war ich auch schon in der Zeitung: wegen meines Buchs. Toll! Den Artikel gibt´s bald hier.
Jetzt aber der Rest von Götzs Abenteuer:

Das Haus des Schriftstellers befand sich in einer der reichsten Gegenden der Stadt. Was auch nicht weiter verwunderlich war, hatte der Autor doch schon viele erfolgreiche Krimis geschrieben, bei denen nicht die vorletzte, ja nicht einmal die letzte Seite gefehlt hatte. Götz betrachtete sich das noble Backsteinhaus eine Weile aus der Ferne. Natürlich lag rings herum ein riesiger Garten und natürlich endete der Garten auf der einen Seite an einem See. Alles sah wunderschön aus. Für Götz stellte sich allerdings ein Problem. Ein großes Haus hat viele Zimmer. Viele Zimmer bedeuten aber, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine Küche zu verstecken. Welches von diesen vielen Fenstern war nun das Küchenfenster?

Was man hier nicht vergessen sollte: Götz ist ein Topflappen und Topflappen leben meist in Küchen. Das heißt, sie haben ein natürliches Gespür dafür, wo die Küche ist. Götz stand im Grunde, trotz der vielen Zimmer vor keinem unlösbaren Problem. Und siehe da, schon nach kürzester Zeit hatte er das Küchenfenster entdeckt. Es war zum Glück offen und innen roch es herrlich nach Pizza und Kuchen.

Na ja, für einen Topflappen riecht das eigentlich nicht herrlich, denn für ihn riecht das nach Arbeit! Götz dachte aber im Moment nicht an Arbeit. Er dachte nur an eins: Wer ist der Anführer der Sekte? Gleich würde er es wissen. Der Topflappen nahm Anlauf, sprang und versuchte sich, mehr schlecht als recht, durch das Küchenfenster zu hangeln.

Plötzlich hörte er eine Stimme: „O la la! Nanu? Was ist denn das? Kann ich Ihnen helfen?“ Erschrocken drehte Götz sich um. Hinter ihm stand ein knochiger, alter Füllfederhalter und schaute ihn verwundert an. „Kann ich Ihnen helfen?“, fragte der Füller noch einmal.

Götz sagte nichts.

„Mein Name ist Pel Kan L’ Amy und das ist mein Haus. Könnten Sie mir sagen, was Sie an meinem Küchenfenster zu suchen haben?“

Götz schwieg, schluckte und öffnete den Mund. Und dann kam es nur so aus ihm herausgesprudelt. Wer er war und was er gelesen hatte. Dass die vorletzte Seite seines Krimis fehlte und wie er deshalb in jedem Buchladen der Stadt und auch im Verlag gewesen war. Aber alles habe nichts gebracht und jetzt sei er hier, nur um zu erfahren, wer denn nun der Anführer der Sekte sei. Nur darum sei er hier. Er wolle nur die Auflösung des Krimis, dann würde er auch schon wieder nach Hause gehen. Wenn er die Auflösung aber nicht bekäme, so könnte er nie wieder Krimis lesen. Und das würde doch niemand ernsthaft wollen.

Der Füllfederhalter hörte sich alles geduldig an. Dann sagte er: „Junger Freund.“ Schaute Götz an und forderte ihn mit einem Kopfnicken auf, ihm zu folgen.

Die beiden gingen ins Haus. Diesmal allerdings nicht durch das Küchenfenster, sondern ganz normal durch die Balkontür.

Als sie im Arbeitszimmer des Krimiautors angekommen waren, setzte sich der Füller an seinen Schreibtisch und bat Götz, gegenüber in einem riesigen, braunen Ledersessel Platz zu nehmen. Dann schaute er ihn wieder an und sagte: „Junger Freund.“ Und schwieg eine Weile. Erneut schaute er ihn an und sagte schließlich: „Junger Freund. Ich kann Ihren Unmut verstehen. Auch mich beeindruckt Ihre Hartnäckigkeit, mit der Sie versuchen, die Identität des Sektenführers herauszubekommen. Aber ich fürchte, ich muss Sie enttäuschen. Ich weiß es nämlich auch nicht. Oder besser gesagt, ich weiß es nicht mehr. Warum? Nun ja, ich habe die Angewohnheit, alle meine Notizen und Aufschriebe für ein Buch zu vernichten, nachdem ich das fertige Manuskript dem Verlag geschickt habe. Außerdem vergesse ich in kürzester Zeit, was ich geschrieben habe, um mir dann eines meiner Bücher selbst zu kaufen und mich überraschen zu lassen, was ich mir denn da ausgedacht habe. Leider habe auch ich nur ein Mängelexemplar, also eine Ausgabe ohne vorletzte Seite bekommen, so dass ich ebenfalls nicht weiß, wer der Anführer der Sekte ist. Ich fürchte fast, dass muss auf Ewigkeit ein Geheimnis bleiben.“

Erschöpft sackte der Füllfederhalter in seinen Sessel. Blass und schweratmig starrte er vor sich hin und schwieg.

Götz glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Der Autor der Geschichte wusste nicht mehr, wer der Anführer der geheimen Sekte war. Konnte er das glauben? War das nicht vielleicht ein gemeiner Trick der Sekte, um ihn zu täuschen? War es gar eine Verschwörung?

Götz blickte den Füllfederhalter an, der immer noch versunken in seinem Sessel saß. Nein, dieser Mann hatte nicht gelogen. Das eigene Unwissen belastete ihn so schwer, dass er es nicht einmal mehr schaffte, sich zu erinnern oder einen neuen Schluss zu schreiben. Der Füllfederhalter saß immer noch regungslos da. Nachdem beide über eine halbe Stunde wie erstarrt in ihren Sesseln gesessen hatten, erkannte Götz, dass es keinen Sinn mehr hatte, weiterhin zu warten. Seine Suche war glücklos geblieben. Ein reiner Misserfolg.

Götz erhob sich wortlos, nickte dem alten Mann stumm zu und verließ die Wohnung, so wie er gekommen war. Nicht durch das Küchenfenster. In der Straßenbahn auf dem Heimweg ließ Götz seine ganze Suche noch einmal Revue passieren. Da kam ihm plötzlich der entscheidende Einfall. Natürlich! Warum war er nicht schon früher darauf gekommen!! Das war die Lösung!

Zu Hause angekommen, stürmte Götz in die Wohnung, kramte dort nach einem Bleistift und suchte hektisch nach Schmierpapier. Er setzte sich, als er alles beisammen hatte, in seine Lieblingskrimileseschublade und begann zu schreiben: „...und Inspektor K. Reis stand mit entsichertem Revolver vor dem Vorhang. Dahinter verbarg sich das Geheimnis der Sekte. Dort steckte der Ursprung allen Übels. Da! Ein Schatten. Jetzt konnte er nicht länger warten. Er musste handeln. Mit einem kräftigen Ruck zog er den Vorhang zurück und...“

Götz schrieb sich einfach eine eigene Lösung. Schon nach kurzer Zeit hatte er eine ganze Seite voll geschrieben. Die fehlende vorletzte Seite. Zufrieden blickte der Topflappen auf sein Ergebnis. Jetzt war er glücklich. Endlich war klar, wer der Anführer der Sekte war. Mit einem Lächeln lehnte sich Götz zurück. Er schaute auf den Kalender. Es war Dienstag. Noch sechs Tage bis Sonntag also und er freute sich jetzt schon auf einen neuen Krimi.

aber Schluss ist noch lange nicht. Denn es gibt ja drei weitere Geschichten. Einfach Mail an irgendwasistimmer@gmx.de und Buch plus CD bestellen. Jetzt aber flott, denn die erste Auflage ist fast weg.

Auf den Schultern von Riesen

Jetzt hab ich es geschafft: Eine meiner Karikaturen ist erstmals in einer richtigen Zeitung erschienen. Es ist eine Hommage an das geniale K...