Mittwoch, Mai 26, 2004

Be careful what you wish for. You might get it.

Hallo,

frei übersetzt heißt das im Betreff: Streckt man ihm den kleinen Finger hin, reißt er gleich am ganzen Arm (sehr frei).

D.h. nachdem wirklich eine ganze Zahl an Leuten sich für meine Mails bedankt (was mich sehr gefreut hat) und mir glaubhaft vermittelt haben, dass sie ihnen gefallen, dachte ich mir, nu gut, probierst es halt weiter. Ganz gegen den Rat meiner Mutter, aufzuhören wenn es am Schönsten ist.
Tja, man wird ja schließlich irgendwann Erwachsen. Man hört dann also mit Absicht nicht auf gute Ratschläge, weil man es ja schon alles besser weiß, nur um sich danach um so mehr zu ärgern. Was einem darauf wiederum ein Gefühl von Selbsterfahrung gibt.
Leiden ist ab 25 am Schönsten.

Also ich bin zurück in München und schreib von hier. Die alte Regel gilt, wen es nervt einfach Mail an mich und ich schicke keine Mail mehr (Nie mehr! Ha, wenn´s Euch nicht gefällt, dann halt nicht. Ganz oder gar nicht!! ;)

Mittlerweile sind es fast zwei Monate, die ich wieder in der bayrischen Metropole an der Isar verweile und -es geht mir gut. Die Zeit davor in der Slowakei scheint schon Ewigkeiten zurück zuliegen. Dort liegen geblieben scheinen auch meine guten Gewohnheiten.

Z.B. die Pünktlichkeit: Ich war in sechs Monaten Slowakei zweimal unpünktlich. Na, gut dreimal. Der letzte Schultag zählt auch noch. Wobei ich dieses letzte Zuspätkommen eher als den Auftakt zu der jetzigen Serie in München sehe.
Hier habe ich es in sechs Wochen nur einmal(!) geschafft pünktlich zu sein. Und das auch nur, weil der andere zu spät dran war.
Woran das liegt?
Nun, wenn es jemand wissen sollte, ich freue mich sehr über eine Antwort, denn ich habe selbst bis jetzt keine gefunden.

Es wundert mich schon wie man zu Vorlesungen zu spät kommen kann, die erst um 11 Uhr Vormittag beginnen. Also eigentlich Viertel nach 11, ein Zuspätkommen ist schon mit eingerechnet. Und trotzdem komme ich nicht pünktlich.
Warum? (Verzweiflung!)
Meine Wecker (3 an der Zahl) funktionieren.
Kaffee ist auch schon fertig, wenn ich in die Küche komme.
Das Bad ist frei, die U-Bahn pünktlich, der Weg zur Uni bekannt.
Dennoch zehn Minuten zu spät. Mindestens.(Eigentlich sind es ja schon mehr, aber meine Eltern bekommen diese Mail ja auch, und ich höre jetzt schon Sätze wie Junge, so geht das doch nicht..., Kannst Du nicht ....;)
Leider wollen die Professoren meist nicht auf mein Angebot eingehen die zehn verpassten Minuten hintendran zu hängen. So bleibe ich nach der Veranstaltung ganz allein im Seminarraum und versuche - in mich gekehrt, mit regelmäßigen Atem, geschlossenen Augen und leichten Schnarchgeräuschen (schließlich ist Zuspätkommen immens anstrengend. Man hat ja trotzdem nicht ausgeschlafen.)- mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Leider ist diese Beruhigung nur von kurzer Dauer, denn eben durch meine Bußzeit, die sich meist auf eine Viertelstunde verlängert, um tatsächlich schuldfrei zu werden, schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig in das darauffolgende Seminar.
Ein Teufelskreis.

Ich fühle mich ein wenig wie damals Heinz Harald Frentzen in der Formel 1. Kaum habe ich nachdem Startsignal die Linie überquert, überrundet mich auch schon der Schumacher Michael das erste Mal.
Das Leben ist hart und ungerecht.

Aber zum „Glück“ gibt es in München die schönsten, ebensten Gehwege der Republik, so dass ich ohne größere Komplikationen auf dem Weg in die nächste Vorlesung mir darüber Gedanken machen kann, warum ich eigentlich heute den ganzen Tag zu spät komme.
Sogar zu spät ins Bett.

Bis SPÄTer,

Grüße Basti

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